Obst und Gemüse Saisonkalender – Regional und umweltschonend Einkaufen

Obst und Gemüse Saisonkalender – Regional und umweltschonend Einkaufen

Weißt Du eigentlich wann bei uns in Deutschland welches Obst und Gemüse Saison hat? Mit Sicherheit hast Du ein paar einheimische Früchte parat, wie zum Beispiel Erdbeeren im Frühsommer, die Du mir jetzt nur liebend gerne aufzählen möchtest. Leider trügt der Schein aber oft. So werden vor allem im Sommer Nahrungsmittel gerne mal unter Bezeichnungen wie „frischer sommerlicher Genuss“ angeboten, obwohl viele dieser reißerischen Angebote nur wenig mit den natürlichen Abläufen im Sommer zu tun haben.

Während man sich früher ausschließlich von Nahrungsmitteln ernährt hat, die in der unmittelbaren Umgebung wuchsen bzw. erzeugt wurden hat sich unser Konsumverhalten heute stark geändert. In den Supermärkten herrscht ein ganzjähriges Überangebot verschiedenster Obst- und Gemüsesorten, die aus aller Welt importiert werden. Dabei macht sich kaum jemand Gedanken, wo die Sachen eigentlich herkommen. Hauptsache die Regale sind voll und der Einkauf ist schnell und kostengünstig erledigt. Mit fatalen Folgen. So finden sich beispielsweise im August nicht nur Tomaten aus Deutschland in den Gemüseregalen, sondern auch aus den Niederlanden, Spanien und Italien. Ein Grund ist schnell gefunden. In Märkten, wo alles immer und jederzeit verfügbar und austauschbar ist, dominieren die Preise. Die Unternehmen sind auf der Suche nach den größtmöglichen Gewinnen und der Konsument nach dem günstigsten Preis.

Die Probleme von importiertem Obst und Gemüse

Das traurige Ergebnis: Wir importieren also auch in der Hochsaison Tonnen von Obst und Gemüse und zahlen mit dem Ausstoß von CO2 einen hohen Preis. Aber nicht nur die CO2-Werte geben zu bedenken. Auch der enorme Wasserfußabdruck dieser Güter. Denn leider werden viele Produkte in Regionen der Welt hergestellt, die von akutem Wassermangel bedroht sind. So zum Beispiel die beliebten Bio-Kartoffeln aus Ägypten. Schließlich wachsen Kartoffeln in einem Land, dass zu 90% aus Wüste besteht nicht durch Luft und Liebe. Es bedarf Wasser und zwar viel! Letzten Endes importieren wir also vor allem eins, nämlich Wasser.

 Regionale Produkte als Lösung?

Ich höre Dich schon entschlossen sagen: „Gar kein Problem! Dann kaufe ich eben nur noch regionale Produkte, schließlich finden sich auch im Januar deutsche Tomaten im Supermarkt.“ Nun, lieber Leser, jetzt musst Du ganz besonders stark sein, denn nicht nur lange Transportwege sind schlecht für das Klima und die Umwelt. Wirft man mal einen genaueren Blick auf Treibhausware kann einem himmelangst werden. So berechnete man an der Uni Gießen am Beispiel der Tomate, dass eine Bio-Tomate aus dem Treibhaus 9.200 CO2 in g/kg verursacht, während im Öko-Anbau innerhalb der Saison lediglich 35 CO2 in g/kg anfallen. Selbst die Freilandtomaten aus Spanien mit 600 CO2 g/kg erscheinen unter diesem Gesichtspunkt als die deutlich bessere Wahl. Aber klar, außersaisonales Obst und Gemüse kann nur von dort herkommen, wo es warm ist. Ein weiteres Problem von Treibhausware ist, dass diese die Vermehrung von Pilzen und Schädlingen begünstigt, wodurch es zu einem erhöhten Einsatz von Pestiziden kommt. Zusätzlich wird mehr Düngemittel verwendet, was zu einer erhöhten Nitratbildung führt.

Wie sieht es mit dem Geschmack aus?

Diese Frage muss sich schlussendlich jeder selbst beantworten. Wir sind aber der Meinung, dass Tomaten oder auch Gurken aus dem beheizten Glashaus niemals so gut schmecken wie im August, wenn sie ohne weite Transportwege vom Bauern um die Ecke kommen. Schließlich hat die Sonneneinstrahlung auch einen direkten Einfluss auf den Geschmack und auch in puncto Nährstoffgehalt und Aroma müssen im Vergleich zu Freilandgemüse Einbußen hingenommen werden.  

 

Fazit

Als mündige Verbraucher liegt es an uns selbst, was wir essen und wie wir mit dem Thema saisonale und regionale Produkte umgehen. Du musst dabei keineswegs Deinen Speiseplan von heute auf morgen umstellen und auf die Hälfte verzichten. Schließlich sagte schon Willy Brandt, dass auch kleine Schritte besser als gar keine Schritte sind. Wie wäre es also, wenn Du bei Deinem nächsten Einkauf etwas mehr auf saisonale Produkte achtest? Vielleicht hast Du auch einen Hofladen oder einen Wochenmarkt um die Ecke? So tust Du nicht nur Dir etwas Gutes, sondern unterstützt auch die Bauern in deiner Region. Und glaub mir, Du wirst besonders in der kalten Jahreszeit überrascht sein, was für eine Vielfalt wir an heimischem Obst und Wintergemüse haben! Am besten wirfst Du gleich mal einen Blick auf unseren ausführlichen Saisonkalender. Dieser beinhaltet neben den saisonalen Obst- und Gemüsesorten auch Salate sowie Kräuter und Gewürze

Tipp: Setze doch bei Deinem nächsten Einkauf unsere praktischen Obst- und Gemüsebeuteln aus Bio-Baumwolle ein. So musst Du nicht zu den dünnen Plastiktüten greifen und machst mit Sicherheit eine gute Figur! Diese gibt es in zwei praktischen Ausführungen: Mit Applikation für Preisetiketten, perfekt für den Supermarkt und ohne Applikation für den Wochenmarkt.

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